Gesundheitsamt

Mit ausbrechender Corona-Pandemie wurden im Kern des Gesundheitsamtes fünf neue Säulen definiert. Alle Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes, die aus den Bereichen kommen,die als nicht Systemrelevant definiert wurden, sind diesen Säulen zugeordnet.Weiterhin sind diese Säulen durch Mitarbeitende der anderen Abteilungen unseres Bezirksamtes sowie Mitarbeitende aus Landesbehörden und der Senatsverwaltungen verstärkt. Die Mitarbeiter*innen meines Gesundheitsamtes sind und waren seit den Lockdownmaßnahmen in den Bezirksverwaltungen trotzdem alle im Dienst. Es werden und wurden trotzdem Überstunden bis an die Grenze der Belastbarkeit der Mitarbeitenden geleistet. Viele Mitarbeiter*innen verzichten derzeit freiwillig auf ihren Urlaub. Mit Stand 1. April 2020 arbeiten ca 160 Personen im Gesundheitsamt.

Es muss einfach hervorgehoben werden. Die Bundeswehr unterstützt mit Stand Oktober 2021 bereits zum 4. mal in den Bereichen Kontaktnachverfolgung, Hotline und Abstrichteams. Ohne diese Unterstützung hätten wir schon mehrmals den Kampf gegen die Pandemie nicht so lesiten können, wie wir es getan haben!

Auch der Personalrat trägt diese Maßnahmen im Zeichen der Krise voll mit.

Die 5 Säulen sind

-Abstrichteams
-allgemeine Coronahotline mit derm Annex Ärztehotline
-Bescheiderstellung und Quarantäne
-Nachverfolgungsteams
-Betreuung von Quarantänefällen

Diese Fachbereiche arbeiten noch bzw. sind in das Fünfsäulenmodell aufgegangen:

Fachbereich 1 - Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Kinder und Jugendliche – 
 
…ist bis auf den Betrieb des Kinderschutz-Krisentelefons voll im Säulenmodell aufgegangen. In gesundheitlich indizierten Fällen werden noch vereinzelt Kinder untersucht oder geimpft. 
 
Somit erfolgt hier auch die erste Problemanzeige – die Einschulungsuntersuchungen -, die anfangs noch aufrechterhalten wurden und sich mit jeder weiteren Woche verschärft. Diese sind nun gänzlich eingestellt. 
Alle 12 Bezirksämter haben festgestellt, dass eine komplette Untersuchung aller Einzuschulenden dieses Jahrganges derzeit nicht mehr erfolgen kann. Die betroffenen Senatsverwaltungen erarbeiten gemeinsam mit den Bezirken ein Lösungskonzept. In unserem Bezirksamt sind meine Kollegin Bezirksstadträtin Schmitt-Schmelz und ich an der Lösungsfindung beteiligt.
 
Fachbereich 2 - Infektions-, Katastrophen- und umweltbezogener Gesundheitsschutz –
 
…ist wie der Fachbereich 1 integraler Bestandteil des Säulenmodells. Der Bereich der ordnungsbehördlichen Bestattungen bleibt erhalten.
 
Fachbereich 3 - Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Erwachsene- 
 
…ist mit seinem Sozialpsychiatrischen Dienst weiterhin aktiv.
 
Klient*innen, die dort betreut werden, stehen bereits im „normalen“ Leben unter hohem emotionalen Stress. Während der Krisenzeit verstärkt sich emotional instabiles Verhalten. Kontaktverbote, Ausgangsbeschränkungen, das Durchbrechen von regelmäßigen Tagesabläufen durch Schließung spezialisierter Werkstätten und anderes können zu Überreaktionen führen, in denen sie sich und andere in besonderem Maße gefährden. Der Leiter des Fachbereiches unterstützt diese Säule in allen medizinischen Belangen und vertritt die Amtsärztin. Ein quantitativer Anstieg der Fallzahlen ist derzeit nicht festzustellen, jedoch sind die auftretenden Fälle von hoher Intensität.
 
Fachbereich 4 - Das Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Familienplanung –
 
 …geht der regulären Arbeit nach. Wenn sich freie Kapazitäten aus verschiedensten Gründen ergeben, helfen die dortigen Mitarbeiter*innen z. B. auch in den Abstrichteams. Die Leiterin des Fachbereiches gewährleistet als Zugleichaufgabe die Ärztehotline von 10.00 bis 15.00 Uhr.
 
Hervorzuheben ist hier insbesondere die weitere Betreuung von Schwangeren ohne Krankenschein bis zur Geburt und darüber hinaus.
 
Besonderes
 
480-Betten Behandlungszentrum/ mittlerweile wieder abgebaut
 
In der Jafféstraße ist mit Stand 11.05.2020 ein Behandlungszentrum errichtet worden. In der Messehalle 26, in den Gebäudeteilen A, B und C werden die Schlafsäle und Behandlungsräume entstehen. Die Einrichtung eines solchen Zentrums muss durch den Amtsarzt des zuständigen Bezirks begleitet werden.  Die abschließende Stellungnahme steht noch aus und wird wahrscheinlich nach erfolgter  baulicher Abnahme am 15. Mai eingeleitet

Mittlerweile steht der Termin für die engültige Begehung durch die Amtsärztin und einen Vertreter des LAGeSo fest - am 26. Mai wird das Zentrum aus hygienischer Sicht geprüft - eine positive Stellungnahme scheint möglich. Im Extremfall werden bis zu 1000 Menschen den umständen entsprechend fast 500 Coronapatienten sicher pflegen können.

Am 26. Mai wurde das Behandlungszentrum durch Gesundheitsamt und LAGeSo begangen. Die Inbetriebnahme von 84 Betten wurde befürwortet. Hoffentlich werden wir dieses Zentrum niemals brauchen. Das würde nämlich bedeuten, dass in der zweiten Welle die Aufnahmekapazitäten der Berliner Krankenhäuser wegen der Menge der Infektionen erschöpft sind. Trotzdem gut zu wissen, das es da ist!